Das Pharma-Übernahmekarussell dreht sich

Mit der Ankündigungdes US-Konzerns Abbvie, für 63 Milliarden Dollar den Botox-Hersteller Allerganübernehmen zu wollen, bahnt sich eine weitere Megaübernahme in der Branche an.Damit könnte das Jahr 2019 einen neuen Rekord bei Pharmafusionen aufstellen.

Übernahmen gehören in der Pharma- und Biotechbranche quasizum Geschäftsmodell. Gespräche über Kooperationen, Fusionen undZusammenschlüsse zwischen Unternehmen – im Business-Englisch auch Merger andAcquisitions (M&A) genannt – finden immer und überall statt. Doch mitschöner Regelmäßigkeit wird der Drang, sich zu binden, ausgeprägter. Insolchen Jahren werden die Transaktionen auf rekordverdächtige Werte getrieben.2019 könnte wieder so ein Jahr werden. Denn die Ankündigung desUS-amerikanischen Pharmakonzerns Abbvie,für rund 63 Milliarden Dollar den Wettbewerber Allerganübernehmen zu wollen, ist nicht die erste Megafusion dieses Jahres.

Bereits im Januar 2019 hatte der Branchenriese Bristol-MyersSquibb (BMS) angekündigt, den Krebsspezialisten Celgene für 65 Milliarden Euro beziehungsweise74 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Kommt der Deal zustande, wäre das eineder größten Übernahmen in der Pharmabranche überhaupt.

Abbvie/Allergan, BMS/Celgene, Takeda/Shire

Ebenfalls Anfang des Jahres hatte auch der japanischePharmakonzern Takeda die Übernahme des irischen Unternehmens Shire für 62 Milliarden Dollar unterDach und Fach gebracht. Shire ist die bislang größte Auslandsakquisition durchein japanisches Unternehmen.

Darüber hinaus macht die Branche im laufenden Jahr durch„kleinere“ Arrondierungen und Zukäufe von sich reden. So hat Pfizer erstkürzlich bekanntgegeben, Array Biopharma für elf Milliarden Dollar erwerben zuwollen. Eli Lilly kaufte für acht Milliarden Dollar BayersKrebsforschungspartner Loxo Oncology – ein Hinweis darauf, dass vor allem derForschungsbereich der Präzisionsonkologie begehrt ist.

„Das ist erst der Anfang einer Reihe von Fusionen, diekommen werden“, zitierte kürzlich das Handelsblatt eine Aussage von Sarat Sethivom Investmenthaus Douglas C. Lane im Fernsehsender CNBC. Insgesamt summierensich die Beträge, die bei den Übernahmen und Fusionen in diesem Jahr bislangbezahlt werden beziehungsweise wurden auf gut 220 Milliarden Dollar. Kommen imverbleibenden Jahresverlauf weitere Pharmatransaktionen dazu, könnte 2019 nach zweiJahren mit schwächeren M&A-Aktivitäten unter dem Strich mitrekordverdächtigen Volumina abschließen.

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