Ungesunde Milch? Mediziner will Warnhinweis auf Milchbeuteln
Mediziner warnt: Milch im Übermaß sei ungesund
In letzter Zeit warnen immer mehr Ernährungsexperten und Mediziner vor den Gefahren des täglichen Milchkonsums, während andere die Vorzüge von Milch geradezu anpreisen. Prof. Dr. Bodo Melnik von der Universität Osnabrück gehört zu den Kritikern. Er sagt: „Eigentlich müsste ein Warnhinweis auf der Milchverpackung stehen.“
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Wertvolle Nährstoffe
„Essen Sie Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse täglich“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihren zehn Regeln für eine gesunde Ernährung. An anderer Stelle weisen die Experten darauf hin, dass Milch für den menschlichen Körper wertvolle Nährstoffe wie hochwertige Proteine, B-Vitamine, Calcium und verschiedene Spurenelemente enthält. Doch längst nicht alle Fachleute sind von den gesundheitlichen Vorteilen überzeugt. Prof. Dr. Bodo Melnik von der Universität Osnabrück gehört zu den stärksten Kritikern des Milchkonsums. Gegenüber dem Portal „Vegan World“ erklärt der Mediziner warum Milch dem Menschen schaden kann.
Gesund oder ungesund?
Früher war Milch der Inbegriff von gesunder Ernährung. Doch mittlerweile wird ein Streit darüber geführt, ob Milch gesund oder schädlich ist.
Milch soll aufgrund des enthaltenen Calciums unter anderem Knochen und Zähne stärken. Zudem berichteten Forscher im Fachmagazin „Circulation“, dass Milch mit hohem Fettanteil das Diabetes-Risiko verringern kann.
Und kanadische Wissenschaftler veröffentlichten in der Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“ eine Studie, in der sich zeigte, dass Vollmilch für Kinder deutlich gesünder als fettarme Milch ist.
Vor allem deshalb, weil Kinder, die Vollmilch trinken, schlanker sind und höhere Vitamin-D-Werte als diejenigen haben, die fettarme beziehungsweise Magermilch trinken.
Negative Auswirkungen des Milchkonsums
Andererseits gibt es auch Studien, denen zufolge Milchkonsum womöglich auch Krankheiten wie Asthma begünstigen kann.
Zudem lieferten wissenschaftliche Untersuchungen Hinweise darauf, dass Milchtrinker eher zu Osteoporose oder Verdauungsstörungen neigen.
Eindeutig belegt sind diese gesundheitlichen Risiken aber nach heutigem Forschungsstand meist nicht. Die weiße Substanz ist daher also weder eindeutig gefährlich noch unbedenklich. Dennoch gibt es gute Gründe, auf den Milchkonsum zu verzichten, meint Prof. Dr. Bodo Melnik von der Universität Osnabrück.
Der Mensch hört nicht mit dem Milchtrinken auf
„Milch ist kein Produkt“, sagt der Humanmediziner. „Milch ist eine hochkomplexe Signalsubstanz zur Versorgung eines Neugeborenen. Ihr Signal lautet Wachstum“, so der Experte, der darauf hinwies, dass man Milch auch „als eine Art Doping“ verstehen könne.
Neugeborene Säugetiere bekommen Milch, um zu wachsen, doch irgendwann hören sie auf, diese zu trinken – der Mensch tut das nicht. Stattdessen werde das Wachstums-Stimulans im Übermaß konsumiert. „Und ja, mit Blick auf Krebserkrankungen etwa ist Wachstum eine negative Stimulation“, sagte Prof. Dr. Melnik.
Laut dem Fachmann erkläre sich so auch, dass Milchprodukte das Risiko von Prostatakrebs erhöhen. Veganes Leben hingegen kann dieses Risiko deutlich senken.
Menschliche Genetik manipulieren
Der Mediziner wies zudem darauf hin, dass sich in Milch auch sogenannte microRNA befindet, also genetische Partikel mit genregulativer Wirkung; viele davon seien über die Artgrenze hinweg bioaktiv.
Laut dem Experten könnten wir durch den hohen Konsum von Kuhmilchprodukten also unsere eigene Genetik manipulieren.
Allerdings sei sich die Forschung noch nicht klar, ob dies passiert und was dies für die menschliche Gesundheit bedeuten könnte. (ad)
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