Diese neue Zahnfüllung hält doppelt so lang wie jetzige Plomben
Klebstoff aus der Autoindustrie ermöglicht bessere Zahnfüllungen
Kürzlich wurde ein neuer Werkstoff zur Zahnfüllung vorgestellt, der die Lebensdauer von Plomben in den Zähnen verdoppeln soll. Herzstück ist dabei ein Klebstoff aus der Autoindustrie, der beispielsweise dazu verwendet wird, um Stoßstangen härter zu machen.
Ein amerikanisches Forschungsteam der Oregon Health & Science University entwickelte eine neue Zahnfüllung, die doppelt so lang halten soll, wie derzeitige Füllungen. Ein Kleber aus der Autoindustrie sorgt dafür, dass die Plomben um 30 Prozent härter werden. Die neue Zahnfüllung wurde kürzlich in dem Fachjournalen „Scientific Reports“ und „Dental Materials“ präsentiert.
Nach spätestens 10 Jahren werden Füllungen undicht
„Heutige Zahnfüllungen halten durchschnittlich nur sieben bis zehn Jahre bis zu ihrem Scheitern“, berichtet die Erstautorin der Studie Dr. Carmem Pfeifer in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen. Danach erhöhe sich das Risiko, dass die Plomben unter dem Druck des Kauens nachgeben oder sich eine Lücke zwischen Füllung und Zahn bildet, durch die erneut Bakterien eindringen und Karies bilden können. Durch jede weitere Restauration werde der Zahn immer schwächer, was letztendlich zu Wurzelkanalschäden, einem verlorenen Zahn oder zu schweren Infektionen führen kann, so die Professorin für restaurative Zahnheilkunde.
Langlebige Zahnrestauration dank neuem Kleber
Der in der Studie beschriebene Klebstoff verwendet eine bestimmte Art von Kunststoff (Polymer). Die sogenannten Methacrylamide seien viel resistenter gegen Wasser, Bakterien und Enzyme im Mund als alle derzeit verwendeten Klebstoffe in der Zahnheilkunde. In der Autoindustrie hat sich dieser Kleber bereits bewährt, um Stoßstangen widerstandsfähiger zu machen. Auch bei Holzterrassen kommt er zum Einsatz, um die Holzdecks vor Verwitterung zu schützen.
In Zukunft weniger Zahnarztbesuche erforderlich?
„Stärkeres Dentalmaterial bedeutet gleichzeitig, dass die Patienten Füllungen nicht so oft reparieren oder ersetzen lassen müssen“, erklärt die Expertin. Dies spare nicht nur Geld, Stress und Zahnschmerzen, sondern verhindere auch ernste Probleme sowie umfassendere Behandlungen, die von Bakterien in den Zähnen ausgehen können. (vb)
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