Diese Hausmittel-Mythen lassen Erkältungen meist schlimmer statt besser werden
Nicht alle Tipps gegen Erkältungsbeschwerden sind wirklich empfehlenswert
Eine laufende Nase, Halsweh und dröhnende Kopfschmerzen: wer sich in der kalten Jahreszeit eine Erkältung einfängt, versucht die Beschwerden möglichst schnell wieder loszuwerden. Doch längst nicht alle Mittel sind dafür geeignet. Manche vermeintlichen Helfer machen die Erkältung sogar noch schlimmer.
Erkältungsmythen im Faktencheck
Schnupfen, Kopfschmerzen, Heiserkeit, Fieber: es ist nicht ungewöhnlich, sich in der kalten Jahreszeit einen grippalen Infekt einzufangen. Oft haben Bekannte dann schnell Ratschläge parat, was am besten gegen eine Erkältung und seine Symptome hilft. Heiße Milch mit Honig als Hausmittel gegen Halsschmerzen und Husten oder Schwitzen in der Sauna, um eine Erkrankung schnell hinter sich zu bringen: Tipps gibt es wahrlich genug. Aber was wirkt davon eigentlich wirklich?
Warme Milch mit Honig
Gesundheitsexperten zufolge müssen Erkältungen immer richtig auskuriert werden, um schwerwiegende Folgen wie eine Lungenentzündung zu vermeiden.
Medikamente sind dazu in der Regel nicht nötig. Die meisten Erkältungsleiden lassen sich mit natürlichen Hausmitteln lindern.
Doch manche oft empfohlenen Mittel und Tipps können die Beschwerden noch verschlimmern.
So raten manche Fachleute davon ab, bei schleimproduzierendem Husten auf das alte Hausmittel „warme Milch mit Honig“ zu setzen, da Milch selbst schleimproduzierend ist. Bei trockenem Husten kann der warme Trunk aber sehr wohl reizlindernd wirken.
Mögliche antibakterielle und antivirale Wirkungen des Honigs seien laut Gesundheitsexperten aber nicht hinreichend belegt.
Grundsätzlich empfehlenswert bei Husten sind unter anderem Anis- und Thymian-Tee. Fenchel-Sirup kann ebenfalls helfen. Oder auch dunkle Schokolade mit erhöhtem Kakao-Anteil.
Warmes Bier und heißer Grog
Abzuraten ist auch von vermeintlichen Helfern wie warmem Bier oder heißem Grog. Denn Alkohol ist zur Bekämpfung einer Erkrankung nicht geeignet.
Manche meinen zwar, dass er bei Erkältungen hilft, da er desinfiziere, doch zu viel Alkohol schwächt das Immunsystem und entzieht dem Körper Wasser.
Warmes alkoholfreies Bier kann aber tatsächlich bei Erkältungen helfen. Denn Bier enthält Hopfen, dessen Inhaltsstoffe schlaffördernd wirken. Und Schlaf ist ja bekanntlich die beste Medizin.
Schnupfen in der Sauna ausschwitzen?
Um sich auszukurieren ist es wichtig, allgemein viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ideal ist auch, sich mit einem warmen Schal und einer Wärmflasche im Bett auszuruhen.
Manche Kranke versuchen jedoch, den lästigen Schnupfen in der Sauna auszuschwitzen. Allerdings funktioniert das nicht.
Laut Fachleuten können Saunagänge zwar dazu beitragen, dass die Krankheit rascher rauskommt, doch schneller weg geht sie durch die Sauna nicht. Im Gegenteil: häufig wird der ohnehin geschwächte Körper durch einen Saunabesuch zusätzlich belastet.
Patienten sollten also lieber auf Hausmittel gegen Schnupfen, wie etwa Inhalationen zurückgreifen.
Wichtig zu wissen: Mediziner empfehlen bei Schnupfen die Nase hochzuziehen statt ins Taschentuch zu schnäuzen.
Der Druck durch das Schnäuzen kann nämlich dazu führen, dass Erkältungsviren in die Nasennebenhöhlen gelangen und dort unter Umständen eine Nasennebenhöhlenentzündung auslösen.
Antibiotika bringen meist nichts
Auch Antibiotika sind meist unnötig, denn diese bekämpfen Bakterien und keine Viren, durch die Erkältungen in den meisten Fällen ausgelöst werden.
Wichtig zu wissen ist außerdem, dass es zwar viele Mittel gegen die einzelnen Symptome einer Erkältung gibt, doch die eigentliche Ursache – die Schleimhautentzündung – muss man einfach „aussitzen“: Also viel schlafen und sich schonen.
Auch das alte Sprichwort: „Erkältungen dauern ohne Arzt eine Woche und mit Arzt sieben Tage“, verdeutlicht dies. Damit ist gemeint, dass es keine Medikamente gibt, die die Krankheit entscheidend verkürzen. (ad)
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