Einstimmiger Beschluss: Gesundheitsminister der Länder wollen epidemische Lage verlängern
Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt immer weiter – und liegt aktuell bei 23,5. Die Zahl der Neuinfektionen steigt im Vergleich zur Vorwoche deutlich. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 10. August
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Merz vor Corona-Beratungen: "Es darf keinen weiteren Lockdown geben"
06.39 Uhr: In der Debatte um die künftige Corona-Strategie fordert der CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz den Verzicht auf einen weiteren Lockdown auch bei steigenden Infektionszahlen im Herbst. "Es darf keinen weiteren Lockdown geben", sagte Merz der Deutschen Presse-Agentur vor Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Dienstag.
Es gebe "keinen Grund für erneute Schließungen von Schulen und Geschäften, denn der Inzidenzwert hat wegen den Fortschritten beim Impfen keine Aussagekraft mehr". Auch eine Überlastung der Intensivstationen sei dank der Impfungen sehr unwahrscheinlich geworden. "Für Geimpfte, Genesene und Getestete muss deshalb auch im Herbst bei höheren Inzidenzen ein normales Leben möglich sein."
RKI registriert 2480 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 23,5
06.26 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des RobertKoch-Instituts (RKI) von Dienstagmorgen lag sie bei 23,5 – amVortag hatte der Wert 23,1 betragen, vor einer Woche lag er bei17,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binneneines Tages 2480 Corona-Neuinfektionen.
Das geht aus Zahlen hervor,die den Stand des RKI-Dashboards von 03.58 Uhr wiedergeben. Voreiner Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1766 Ansteckungengelegen. Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage fürviele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juniausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitereWerte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 19Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 19Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.794.429 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächlicheGesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nichterkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.669.600an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einernachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf91.803.
Neun Tote auf russischer Corona-Station nach Panne in Sauerstoffsystem
21.01 Uhr: Nach einer Panne bei der Sauerstoffversorgung sind neun Patienten einer russischen Covid-19-Station gestorben. Grund des Unglücks sei ein Riss in einem Sauerstoff-Versorgungsschlauch in der Klinik in Wladikawkas, zitierten russische Nachrichtenagenturen am Montag den Regierungschef der Republik Nord-Ossetien, Sergej Minjailo. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren alle Todesopfer künstlich beatmet worden. Jonas Güttler/dpa/Symbolbild Ein leeres Bett steht in einer Intensivstation.
Den Angaben zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 71 Menschen auf der Corona-Station in intensivmedizinischer Behandlung. 13 von ihnen wurden demnach künstlich beatmet.
Minjailo erklärte, die Lungen der neun gestorbenen Patienten seien bereits vor dem Unglück zu "90 Prozent beschädigt" gewesen. Es sei deshalb verfrüht, ihren Tod allein auf den Riss in dem Sauerstoff-Versorgungsschlauch zurückzuführen. Die Panne sei "sofort entdeckt und binnen 30 bis 40 Minuten behoben" worden. Grundsätzlich gebe es in Nord-Ossetien kein Problem bei der Versorgung von Krankenhäusern mit Sauerstoff.
In den vergangenen Monaten war es mehrfach zu tödlichen Bränden auf Covid-Stationen russischer Krankenhäuser gekommen. Die Feuer nahmen dabei jeweils von Beatmungsgeräten ihren Ausgang. Gemessen an den seit Pandemie-Beginn registrierten Infektionszahlen ist Russland weltweit das am viertschwersten von der Corona-Krise betroffene Land. Einer AFP-Zählung zufolge wurden in dem Land fast 6,5 Millionen Ansteckungen mit dem Coronavirus nachgewiesen. 165.650 Menschen in Russland starben an Covid-19.
Länder-Gesundheitsminister für längere "epidemische Lage"
18.12 Uhr: Die Gesundheitsminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, dass der Bundestag die vorerst bis 11. September bestehende "epidemische Lage von nationaler Tragweite" verlängert. Hintergrund sei, dass eine Fortführung von Infektionsschutzmaßnahmen auch danach absehbar sei, heißt es in einem einstimmigen Beschluss der Ressortchefs von Montag. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Der Bundestag hatte zuletzt am 11. Juni festgestellt, dass die Sonderlage wegen der Corona-Pandemie fortbesteht – ohne eine erneute Bestätigung des Parlaments würde sie nach drei Monaten auslaufen.
Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Zudem beziehen sich konkrete Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Kontaktbeschränkungen, die die Länder festlegen können, laut Infektionsschutzgesetz auf die Feststellung dieser "epidemischen Lage".
CDU-Politiker ist überzeugt: "Die Maske wird auch in fünf Jahren unser Leben mitgestalten"
15.12 Uhr: Erwin Rüddel (CDU), der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, glaubt, dass Masken noch mehrere Jahre zum Alltag der Menschen hierzulande gehören werden. Im "Deutschlandfunk" sagte er: "Ich denke, da wo viele Menschen zusammenkommen, im ÖPNV… Die Maske wird glaube ich auch in fünf Jahren noch unser Leben mitgestalten." Und weiter: "Ich hoffe aber mehr auf die Vernunft als auf die Vorgaben." Thomas Frey/dpa Erwin Rüddel
Rüddel sprach sich gleichzeitig für eine baldige Rückkehr zur Normalität aus. "Wir sind jetzt fast zwei Jahre im Ausnahmezustand und müssen wieder lernen, normal zu werden", erklärte er. Insgesamt befürwortet der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses die Idee, Impf-Verweigerer für Corona-Tests zukünftig zur Kasse zu bitten. Dabei "folge ich sogar dem Vorschlag von Karl Lauterbach, dass das dann PCR-Tests sind", sagte er. Rüddel hält ein solches Vorgehen für gerecht, da "jeder seine Impf-Chance bekommen hat".
Der Politiker geht nicht davon aus, dass zukünftig noch harte Corona-Einschränkungen nötig sein werden. Vom Ziel der Herdenimmunität sei man schließlich nicht mehr weit entfernt, im September könne die epidemische Lage auslaufen, sagte Rüddel im "Deutschlandfunk". Sollten wider Erwarten doch neue Corona-Maßnahmen nötig werden, dürften Geimpfte ihre Freiheiten nicht verlieren. Wer hingegen nicht immunisiert sei, müsse zu seiner eigenen Sicherheit in den Lockdown, so Rüddel.
Testzentrumsbetreiber aus Mülheim in Untersuchungshaft
12.00 Uhr: Der Betreiber zweier Corona-Testzentren in Mülheim an der Ruhr ist festgenommen worden und sitzt in Untersuchungshaft. Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft in Duisburg am Montag auf Anfrage. Der 42-Jährige stehe im Verdacht, bei den kassenärztlichen Vereinigungen mehr Tests abgerechnet zu haben als durchgeführt wurden.
Bereits am 29. Juli seien die beiden Einrichtungen in Mülheim und ein ebenfalls von dem Beschuldigten betriebenes Testzentrum in Neuss wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs durchsucht worden. Der zuständige Richter habe danach einen Haftbefehl gegen den Mann erlassen. Die Testzentren wurden von den Behörden geschlossen. Die Ermittlungen gegen den Betreiber dauern an. Zuvor hatte die «WAZ» berichtet.
Bereits seit Juni wird wegen ähnlicher Vorwürfe gegen eine Betreiberfirma mit Sitz in Bochum ermittelt, die bundesweit zahlreiche Testzentren betrieb und schließen musste. Zwei Verantwortliche des Unternehmens sitzen in Untersuchungshaft, die Ermittlungen leitet die Bochumer Staatsanwaltschaft.
Bundestagswahl 2021 – FOCUS Online beantwortet Ihre Fragen!
In einigen Wochen ist es soweit: Deutschland wählt einen neuen Bundestag. Schaffen es die Grünen in die Regierung? Welche Partei hat in Umfragen aktuell die Nase vorn? Und was ist überhaupt ein Überhangmandat? Im Zusammenhang mit der Bundestagswahl kommen bei vielen Menschen Fragen auf.
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Schottland streicht fast alle Corona-Regeln
11.55 Uhr: Drei Wochen nach dem Ende fast aller Corona-Regeln in England hat auch der britische Landesteil Schottland die meisten Vorschriften aufgehoben. Seit Montag sind – mit wenigen Ausnahmen – die Abstandsregeln aufgehoben. Für Pubs und Restaurants sowie Veranstaltungen gelten keine Kapazitätsgrenzen mehr. Nachtclubs dürfen öffnen. In Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln müssen allerdings weiterhin Masken getragen werden. Auch in Schulen gilt zunächst noch Maskenpflicht. Allerdings muss bei einem Corona-Fall nicht mehr die gesamte Klasse nach Hause in Isolation.
Regierungschefin Nicola Sturgeon sprach vom «bisher vielleicht bedeutendsten Datum» in der Pandemie. Zugleich rief sie alle auf, vorsichtig zu bleiben. Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Bereits seit Samstag sind auch in Wales so gut wie alle Corona-Maßnahmen bis auf die Maskenpflicht beendet. In England gibt es bereits seit dem 19. Juli keine gesetzlichen Vorgaben mehr zum Maskentragen. Am schärfsten sind die Regeln noch in der Provinz Nordirland. Hier will die Regierung in wenigen Tagen entscheiden, ob gelockert wird.
- Coronavirus-Impfung im Ticker – Kassenärzte-Chef kritisiert deutsche Impfziele: "Quoten von 90 Prozent sind Science-Fiction"
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