Beim Thema Impfstoff setzt Spahn plötzlich einen Seitenhieb gegen die Medien

Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: In Deutschland zeichnet sich eine Entspannung der Lage ab – der Inzidenzwert liegt inzwischen bei 11,6. Israel hebt die Maskenpflicht bis auf wenige Ausnahmen sogar ganz auf. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 17. Juni

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Neuer Ärger: Spahn soll dreizehnmal so viele FFP2-Masken wie nötig beschafft haben

06.30 Uhr: Neuer Ärger in der Masken-Affäre um das Bundesgesundheitsministerium. Wie der "Spiegel" berichtet, wirft der Bundesrechnungshof Jens Spahn (CDU) und seiner Behörde vor, in einem chaotischen Prozess viel zu viele Masken beschafft und dabei viel zu hohe Ausgaben gebilligt zu haben. Insgesamt habe das Ministerium 5,8 Millionen Masken besorgt – eine Menge, die den von der Behörde "auf der Grundlage sachfremder Annahmen berechneten Jahresbedarf von 4,7 Milliarden Schutzmasken noch um 23 Prozent" deutlich überstiegen habe. Michael Kappeler/dpa/Archivbild Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit.

Der Bundesrechnungshof moniert, Spahn habe ohne Beschaffungen in Deutschland allein bei FFP2-Masken "das Dreizehnfache des ermittelten Mindestbedarfs" und das "Achtfache der an die Bundesländer und Kassenärztlichen Vereinigungen bis heute ausgelieferten Mengen" besorgt. Zwar sei die Pandemie-Situation sehr schwierig gewesen, räumt der Rechnungshof in seinem Bericht ein. Eine "Überbeschaffung", wie sie durch den Bundesgesundheitsminister vorgenommen wurde, hätte sich jedoch vermeiden lassen.

Denn das ganze Prozedere sei teuer gewesen. Zu den Beschaffungskosten von rund 6,3 Milliarden Euro kämen noch "Annexkosten" von knapp 320 Millionen Euro. Diese könnten sich durch Rechtsstreitigkeiten und mögliche Entsorgungskosten von überschüssiger oder defekter Ware sogar noch weiter erhöhen. Und der Bundesrechnungshof geht sogar noch weiter. "Viele Entscheidungen und Einzelmaßnahmen sind im BMG unzureichend dokumentiert und lassen sich nicht nachvollziehen", zitiert der "Spiegel" aus dem betreffenden Bericht. Und weiter: "Ihr Zustandekommen wurde teils nicht oder erst im Nachhinein und mit deutlichem zeitlichen Abstand rekonstruiert."

RKI-Zahlen: 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 11,6 – 1330 Neuinfektionen

Donnerstag, 17. Juni, 6.00 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gesunken und liegt nun bei 11,6. Dies teilte das  Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 13,2 gelegen, vor einer Woche bei 19,3.   Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild Ein Arzt hält einen Tupfer, mit dem ein Abstrich für einen Coronatest gemacht wird.

Nach den jüngsten Angaben des RKI wurden binnen eines Tages 1330 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie 105 Todesfälle registriert. Am Donnerstag vor einer Woche waren 3187 Neuinfektionen sowie 94 Todesfälle verzeichnet worden.

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Die in den vergangenen Wochen stark gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. 

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut den neuesten RKI-Angaben bei 3.718.955. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.179. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI mit rund 3.594.700.

Aktionstag: FDP fordert Sonntagsöffnung für Innenstädte

19.10 Uhr: Anlässlich der gesunkenen Inzidenzen will die FDP-Fraktion bundesweit die Innenstädte an einem Sonntag im Juli öffnen. Das geht aus einem inzwischen beschlossenen Antrag der Fraktion hervor.

"Die Innenstädte haben sehr schwere Monate hinter sich", sagt Reinhard Houben, der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion. "Mit dem Aktionstag wollen wir gemeinsam mit allen ein Zeichen des Aufbruchs setzen und die Wiederbelebung der Innenstädte feiern."

Unter dem Slogan "Die Stadt ist zurück" sollen an dem Tag Einzelhändler, Bürgerämter und Impfzentren aufmachen. Für Museen, Zoos und botanische Gärten sind freie Eintritte geplant. Der öffentliche Nahverkehr soll kostenlos genutzt werden dürfen.

Von 3,7 auf 6,2 Prozent: Delta-Variante nimmt in Deutschland deutlich zu – bleibt aber relativ selten

18.45 Uhr: Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den Sars-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten vom Mittwochabend. In der Woche zuvor (KW 21) hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben demnach noch bei 3,7 Prozent gelegen. Getty Images/Science Photo Libra SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach warnt auch hierzulande vor einer großflächigen Verbreitung der Delta-Variante.

Mit einem Anteil von gut 86 Prozent an den untersuchten Proben löste die Variante Alpha (B.1.1.7, entdeckt in Großbritannien) in der ersten Juniwoche bundesweit weiter den Großteil der Infektionen aus. Ihr Anteil sinkt allerdings langsam. Die weiteren besorgniserregenden Varianten Beta und Gamma spielen nach wie vor eine untergeordnete Rolle.

Großbritannien: Höchster Wert an Corona-Neuinfektionen seit Februar

18.20 Uhr: Die Delta-Variante des Coronavirus treibt die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien weiter deutlich in die Höhe. Am Mittwoch meldeten die Behörden 9055 neue Fälle – das waren etwa 1380 mehr als am Vortag und der höchste Tageswert seit Februar. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die noch Anfang Mai unter 20 lag, stieg mittlerweile wieder auf deutlich mehr als 70 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Wie schnell sich das Virus derzeit ausbreitet, zeigt die Gesamtzahl der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage: 55.216 Fälle zwischen dem 10. und 16. Juni bedeuten ein Plus von fast einem Drittel im Vergleich zur Vorwoche. Experten gehen zudem von einer Dunkelziffer in etwa gleicher Höhe aus. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen nahm im Wochenvergleich sogar um 40 Prozent zu.

Wegen der Ausbreitung der zuerst in Indien entdeckten Delta-Variante hat Premierminister Boris Johnson die für den 21. Juni geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England um vier Wochen verschoben. Die Regierung mahnt die Bevölkerung zur Vorsicht, will die bisher gelockerten Regeln aber nicht zurücknehmen und nun spätestens am 19. Juli alle Restriktionen beenden. Bis dahin soll das Impfprogramm noch einmal Fahrt aufnehmen. Bisher wurden 57,8 Prozent der Erwachsenen die für den vollen Schutz notwendigen zwei Impfdosen verabreicht.

Spahn und Holetschek sprechen zum Abschluss der Gesundheitsministerkonferenz

15.59 Uhr: "Nach den Sommerferien könnte es eine Entscheidung in Richtung einer einheitlichen Regel zum Tragen oder Nichttragen von Masken geben. Ohne die Verantwortung abzuschieben, ist das aber Sache der Länder", beendet Spahn diese Pressekonferenz in München. Screenshot

15.57 Uhr: "Draußen ist es vergleichsweise sicher, in Innenräumen spielt das Tragen einer Maske hingegen eine andere Rolle. Da kommt es darauf an, wie viele Leute geimpft oder getestet sind", führt Spahn weiter aus. "Wenn viele in einem Raum sind, geben Masken ein gewisses Maß an Sicherheit. Masken sind nervig, aber im Vergleich zu allem anderen eine verträgliche Maßnahme."

Beim Thema Impfstoff setzt Spahn einen Seitenhieb gegen die Medien

15.56 Uhr: "Für mich ist es eine Lehre aus der Pandemie, dass wir in Zukunft Strukturen schaffen müssen und nicht alles einreißen, um im Notfall gewappnet zu sein", sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

15.53 Uhr: "Wenn wir im September zu viel Impfstoff vorbehalten, weiß ich schon, wie die Schlagzeilen aussehen. Wenn nicht, dann auch. Deshalb werden wir uns in der gesamten Runde auf eine gute Lösung einigen", setzt Spahn einen kleinen Seitenhieb in Richtung Medien.

Spahn: "Impfbedarf wird im September abnehmen"

15.52 Uhr: "Wir gehen davon aus, dass der Impfbedarf im September abnehmen wird. Danach müssen wir aber gerüstet sein, um schnell wieder hochzufahren, wenn es nötig ist", meint Spahn. "Da die richtige Balance zu finden, ist das Ziel, welches wir gemeinsam definieren wollen."

15.50 Uhr: Die Runde wird geöffnet für Fragen der Journalisten. "Was die Impfzentren angeht, hat immer eine große Einigkeit unter uns geherrscht. Ich halte nichts davon, den einen gegen den anderen auszuspielen. Es gibt nur wenige Länder, die über eine Million Menschen an einem Tag geimpft haben", so Gesundheitsminister Spahn.

15.47 Uhr: Jetzt spricht Petra Grimm-Benne (SPD), die aus Magdeburg in Sachsen-Anhalt digital zugeschaltet ist. "Mein großer Dank geht an Klaus Holetschek, der mit großem Einsatz gearbeitet und die Gesundheitsministerkonferenz wöchentlich geleitet hat."

15.45 Uhr: "Bei den Impfzentren müssen wir schauen, dass wir bei Bedarf die Kapazitäten wieder hochschrauben können", so Spahn weiter. "Jetzt im Sommer steht der Urlaub vieler Menschen auf dem Programm. Deshalb müssen wir weiter vorsichtig sein. Wer aus Risikogebieten kommt, muss zehn Tage in Quarantäne, wenn er nicht getestet ist. Das ist wichtig für sicheres Reisen und niedrige Inzidenzen."

15.43 Uhr: "Ich bin optimistisch, dass wir bis Ende Juli etwa 60 Millionen Menschen in Deutschland ein Impfangebot gemacht haben können. Jetzt im Juni werden wir auf die Menge Impfstoff kommen, dass wir wieder in den erwarteten Modus kommen."

Spahn: "75 bis 80 Prozent geimpfte Menschen wären ein Erfolg"

15.41 Uhr: Wir werden in Kürze über 50 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft haben. Wir sehen mit der Variante Delta, die gerade in Großbritannien viele Leute infiziert hat, dass vor allem die Zweitimpfung wichtig ist. Wenn wir es schaffen, dass sich 75 bis 80 Prozent der Menschen impfen lassen, wäre das schon ein Erfolg."

15.38 Uhr: Jetzt spricht Gesundheitsminister Jens Spahn. "Wir müssen uns natürlich vor allem auch mit dem Thema Covid in Bezug auf Kinder unterhalten. Da geht es auch um Themen der Forschung und der Therapien. In diesen Fragen werden Bund und Länder zusammenarbeiten und einen Aktionsplan sowie konkrete Maßnahmen erarbeiten."

15.35 Uhr: "Aus diesen Gesprächen wollen wir konkrete Maßnahmen ableiten und eigene Akzente setzen", so der bayrische Gesundheitsminister. "Desweiteren ging es um Post-Covid, wie wir mit der Erkrankung nach der Infektion umgehen können. Dieses Thema wird uns noch länger beschäftigen."

15.34 Uhr: "Außerdem haben wir uns über das Thema Testen unterhalten. Wir haben genügend Angebote sowie eine Infrastruktur geschaffen, um das weiterhin gut umzusetzen", meint Holetschek. "Ganz wichtig war auch das Thema Impfen bei Kindern und Jugendlichen."

Holetschek: "Müssen überlegen, wie wir über den 30. September hinaus weiter vorgehen"

15.32 Uhr: "Wir haben uns dem Thema der Auffrischungsimpfungen gewidmet", so Holetschek. "Wir haben uns gefragt, in welchem Intervall wir weiterimpfen. Außerdem ging es in erster Linie um die Impfzentren. Wir müssen überlegen, wie wir mit diesem Thema über den 30. September hinaus weiter vorgehen. Wir wollen ein Konzept vorlegen, wie wir diese Impfzentren modifizieren können."

15.30 Uhr: Los geht's mit der Pressekonferenz in München. Klaus Holetschek beginnt. "Es waren sehr intensive Gespräche. Dafür möchte ich den Kollegen und Kolleginnen danken."

15.15 Uhr:  Ab 15.30 Uhr sprechen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) zum Abschluss der Gesundheitsministerkonferenz über das weitere Vorgehen in Bezug auf die Impzentren. FOCUS Online ist live dabei.

"Das System hat sich so bewährt", sagte Holetschek am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Man solle "nicht zu schnell irgendwelche Entschlüsse fassen, die wir dann wieder bereuen". Bisher ist eine Schließung Ende September angepeilt.

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