Corona-News: Spahn erwartet erste Impfungen noch in diesem Jahr
Die Coronavirus-Pandemie hält Deutschland weiterhin fest im Griff: Am Samstag meldeten die Gesundheitsämter mehr als 18.000 neue Fälle. In den USA könnte die Impfung gegen das Coronavirus bereits im Dezember starten. Alles Wichtige zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
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Topmeldungen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland und der Welt
- Spahn und Scholz gehen von Impfungen noch in diesem Jahr aus (06.21 Uhr)
- Vizekanzler Scholz: Lockdown wird verlängert werden (06.15 Uhr)
- Mehr als 13.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zahl der Corona-Todesfälle steigt über 14.000 (20.58 Uhr)
Impfstoff der Universität Oxford mit Wirksamkeit von "nur" 70 Prozent – soll dafür aber deutlich günstiger sein
08.14 Uhr: Nach den Erfolgsmeldungen der vergangenen Woche, als gleich für mehrere Impfstoff-Kandidaten eine Wirksamkeit von über 90 Prozent in ersten Studienergebnissen verkündet wurde, hat nun die Universität Oxford ihrerseits eine Studie zu einem Impfstoff-Kandidaten veröffentlicht. Wie das britische Nachrichtenportal "BBC" berichtete, habe dieser eine Wirksamkeit von 70 Prozent.
Das entspricht zwar einer deutlich geringeren Wirksamkeit im Vergleich zu den anderen Impfstoff-Kandidaten, allerdings soll dieser Impfstoff dem Bericht zufolge deutlich günstiger zu bekommen und einfacher zu lagern sein, weshalb er leichter in alle Teile der Welt gelangen könnte.
06.21 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. „Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen“, sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.
Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte Hoffnungen auf Impfungen noch in diesem Jahr. „Wir haben die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte“, sagte Scholz am Sonntagabend auf „Bild live“. Er glaube, es gehe „mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben“, betonte der Vizekanzler.
Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind. So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung. Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden. „Und dann geht es schnell: Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden“, sagte Spahn.
Spahn kündigte den Aufbau einer Online-Plattform über die erreichten Impfquoten an, differenziert nach Alter und Regionen. „Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können.“
Nach Angaben von Spahn hat sich Deutschland über die EU-Kommission oder bilaterale Verträge und Optionen inzwischen mehr als 300 Millionen Impfdosen für Deutschland gesichert. „Auch bei zwei Dosen pro Impfung hätten wir dann genug für die eigene Bevölkerung und könnten mit anderen Ländern teilen“, sagte Spahn. Der Minister kündigte an, dass sich Deutschland auch Impfdosen beim Dessauer Impfhersteller IDT sichern wird. Der Minister besucht zusammen mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Montag den Hersteller.
Vizekanzler Scholz: Lockdown wird verlängert werden
06.15 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) geht davon aus, dass die derzeit geltenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen auch über das Ende des Novembers hinaus verlängert werden. „Es wird eine Verlängerung geben“, sagte Scholz in der Talksendung „Die richtigen Fragen“ der „Bild“-Zeitung. Wie lange, das entscheide sich am Mittwoch, sagte Scholz. Dann findet der nächste Corona-Gipfel statt. Es werde dort „klare Entscheidungen“ geben, führte Scholz weiter aus. Wolfgang Kumm/dpa/Pool/dpa
Auch zum Thema Weihnachten äußerte sich der Finanzminister. Demnach wolle die Regierung Weihnachtsfeste ermöglichen, allerdings dürften diese nicht zu groß werden.
Schwedens Regierungschef warnt: Corona-"Verschnaufpause" ist vorbei
21.31 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Schwedens Regierungschef Stefan Löfven alle Bürger dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Pandemie zusammenzustehen und die Hygieneregeln zu beherzigen. Die "kleine Verschnaufpause" im Sommer und Herbst sei vorbei, sagte der Regierungschef am Sonntag in einer Fernsehansprache – seiner ersten derartigen Botschaft seit März. "Mehr Menschen stecken sich an. Mehr Intensivbetten werden für Schwerkranke mit Covid-19 benötigt. Mehr Menschen sterben", warnte er. Er beklagte, dass sich zu viele Menschen nicht an die Empfehlungen zur Pandemiebekämpfung gehalten hätten. Dies ändere sich aber nun. Wei Xuechao/XinHua/dpa Stockholm: Ein Mann mit einer Mund-Nasen-Bedeckung geht in der Innenstadt
In dem Land mit seinen gut zehn Millionen Einwohnern wurden bislang rund 208.300 Ansteckungen erfasst sowie 6400 Todesopfer im Zusammenhang mit der Krankheit. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern hatte Schweden über die vergangenen Monate deutlich weniger Beschränkungen im Alltagsleben erlassen.
20.58 Uhr: Nach Angaben der Gesundheitsämter der Bundesländer vom Sonntag haben sich 13.221 weitere Menschen in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert. Das sind etwas weniger als am Sonntag vor einer Woche (+13.824 Neuinfektionen).
Die Zahl der positiven Tests seit Pandemiebeginn stieg auf bundesweit 923.059. 14.008 Menschen sind an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben (+93 Todesfälle).
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg: 133.573 (+1569), 2448 Todesfälle (+8)
- Bayern: 181.381 (+3459), 3426 Todesfälle (+27)
- Berlin: 56.504 (+436), 449 Todesfälle (+2)
- Brandenburg: 16.639 (+422), 302 Todesfälle (+9)
- Bremen: 9300 (+92), 107 Todesfälle (+2)
- Hamburg: 22.702 (+172), 281 Todesfälle (+0)
- Hessen: 75.789 (+1421), 1027 Todesfälle (+17)
- Mecklenburg-Vorpommern: 5192 (+35), 53 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen: 63.283 (+751), 1009 Todesfälle (+6)
- Nordrhein-Westfalen: 230.971 (+3191), 2956 Todesfälle (+13)
- Rheinland-Pfalz: 38.284 (+723), 420 Todesfälle (+4)
- Saarland: 11.691 (+151), 260 Todesfälle (+1)
- Sachsen: 41.264, 621 Todesfälle (meldet am Wochenende keine Zahlen)
- Sachsen-Anhalt: 10.032 (+263), 122 Todesfälle (+0)
- Schleswig-Holstein: 12.908 (+121), 234 Todesfälle (+0)
- Thüringen: 13.546 (+415), 293 Todesfälle (+4)
Gesamt (Stand 22.11., 20.51 Uhr): 923.059 (+13.221), 14.008 Todesfälle (+93)
Vortag (Stand 21.11., 21.10 Uhr): 909.838, 13.915 Todesfälle
Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 603.800 (Vortag: Rund 593.100)
Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 305.251 (Vortag: 302.823)
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 22.11.): 1,08 (Vortag: 1,05)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3709 (+79)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2132 (+34)
Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind mehr als 600.000 Menschen, die sich mit dem Virus infiziert hatten, inzwischen wieder genesen (603.800). Somit sind derzeit 305.251 Menschen akut infiziert (aktive Fälle).
Der R-Wert stieg nach Angaben des RKI erneut leicht, von 1,05 auf 1,08. Der bundesweite Inzidenzwert blieb am Sonntag mit 141 unverändert gegenüber dem Vortag.
Die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-Patienten stieg um 79 auf 3709. Davon müssen 2132 Patienten beatmet werden (+34).
Bereits rund 3200 Corona-Fälle bei Massentest in Südtirol identifiziert
20.39 Uhr: Ein dreitägiger Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol hat große Resonanz gefunden und mehr als 3000 Infektionen ans Licht gebracht. Bis Sonntagabend ließen in der kleinen Alpen-Provinz mehr als 343 000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen. Wie die Behörden mitteilten, erhielten nach Abschluss der zentralen Phase bis 20 Uhr insgesamt 3185 Teilnehmer (0,9 Prozent) ein positives Corona-Resultat.
Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung wollte so die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollten entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach am Abend von einem „außergewöhnlichen Ergebnis“.
In der Provinz Bozen-Südtirol, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Behörden wollten mit „Südtirol testet“ etwa 350 000 Menschen erreichen.
Großbritannien: Bürger können "Freiheits-Pass" erwerben
19.52 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson plant offenbar neue Maßnahmen, mit denen ein normales Leben trotz Corona-Pandemie wieder möglich sein soll – zumindest für einen Teil der Bürger. Wie der britische "Telegraph" berichtet, können Briten einen sogenannten "Freedom Pass" (deutsch: "Freiheits-Pass") erwerben, und zwar, wenn sie binnen einer Woche zwei Mal negativ auf das Coronavirus getestet wurden. Dieser "Freedom Pass" könnte etwa in Form einer Karte oder eines Dokuments ausgestellt werden, oder aber in digitaler Form an das Smartphone der jeweiligen Person gesendet werden, heißt es in dem Bericht weiter. AP Premierminister Boris Johnson
Doch welche Vorteile bringt der "Freedom Pass" mit sich? Laut "Telegraph" könnten die Bürger, die über einen solchen Pass verfügen, von bestimmten Einschränkungen befreit werden. Dazu zählt etwa die Maskenpflicht. Wer gefragt werde, warum er keine Maske in der Öffentlichkeit trage, der könne einfach den Pass vorzeigen. Auch Familientreffen wären dem Bericht zufolge wieder möglich.
Voraussetzung für den Erhalt des Passes sind regelmäßige Tests. Wie die Regierung sicherstellen will, dass sich Bürger auch nach Erhalt des Passes weiterhin regelmäßig testen lassen, bleibt unklar.
Coronavirus-Pandemie: Wissenschaftler kritisieren Maßnahmen von Bund und Ländern scharf
17.15 Uhr: Wissenschaftler und Experten haben vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern die gegenwärtige Strategie zur Bekämpfung der Pandemie scharf kritisiert. Der Wellenbrecher-Lockdown funktioniere nicht. In einem Thesenpapier fordern sie jetzt einen Strategiewechsel. Statt einer Welle, die gebrochen werden könne, sehe man ein „kontinuierliches Ansteigen der Zahlen“, heißt es in dem Schreiben, das der „Welt“ vorliegt. „Wir praktizieren gerade eine aus dem Straßenverkehr vertraute Methode, das Stotterbremsen“, schreibt Medizinsoziologe und Mitautor Holger Pfaff. „Wir bremsen, lösen die Bremse und bremsen danach wieder und so weiter.“ Doch das Virus werde so schnell nicht verschwinden, außer alle ließen sich Impfen.
Weiter werfen die Experten Bund und Ländern vor, den Schutz von Hochrisikogruppen zu vernachlässigen. Sie missachteten gar ihren Schutzauftrag für Risikogruppen, behaupten sie in dem Schreiben. Die Bevölkerung werde „sehenden Auges in eine ‚kalte Herdenimmunität‘“ getrieben. „Verletzliche Gruppen“ müssten demnach ins Zentrum der Pandemiebekämpfung rücken. Es sei nicht auszuschließen, „dass eine weitgehende Durchseuchung der Bevölkerung so rasch eintritt, dass selbst eine Impfung nicht mehr zu einem Trendwechsel beitragen kann.“ Hochrisikogruppen seien allerdings weitgehend ungeschützt. dpa Söder und Merkel auf der Pressekonferenz nach dem Corona-Gipfel.
Weiter fordern die Experten, Bund und Länder müssten sich für die Entscheidung über Corona-Maßnahmen an einem anderen Grenzwert orientieren. „Der Wert ‚50 Fälle auf 100.000 Einwohner‘ ist inhaltsleer“, so Medizinprofessor Matthias Schrappe in dem Schreiben. Sinnvoller sei der Hospitalisierungs-Index, der Aufschluss über die Belastung der Krankenhäuser nach Region gebe.
Auch schlagen die Autoren die Durchführung einer langfristigen Bevölkerungsstudie vor, um die tatsächliche Zahl der Infektionen sowie die Dunkelziffer festzustellen. Die Autoren gehen von einer hohen Dunkelziffer bei den Corona-Infektionen aus.
Erste Corona-Fälle auf Nerzfarm in Frankreich – Schlachtung von 1000 Tieren angeordnet
16.10 Uhr: In Frankreich sind erstmals auf einer Nerzfarm Corona-Infektionen bei Tieren aufgetreten. Wie die Ministerien für Landwirtschaft und Gesundheit am Sonntag mitteilten, habe man die infizierten Nerze auf einer Farm im rund 100 Kilometer südwestlich von Paris entfernten Departement Eure-et-Loir entdeckt. Die Schlachtung aller 1.000 noch auf dem Hof vorhandener Tiere und die Beseitigung von Produkten aus diesen Tieren sei angeordnet worden, hieß es in den Pressemitteilungen weiter. Von den vier Nerzfarmen des Landes sei eine virusfrei, in den beiden anderen liefen derzeit noch Analysen. Das Coronavirus wurde in den vergangenen Monaten bereits auf Pelzfarmen in Dänemark, den Niederlanden, Italien, Spanien und Schweden nachgewiesen.
Coronavirus-Impfbeginn in den USA wohl bereits Mitte Dezember
15.40 Uhr: Nach Angaben von US-Behörden kann die Impfung gegen das Coronavirus in den USA bereits Mitte Dezember starten. Dr. Moncef Slaoui, Immunologe und Berater der US-Regierung, sagte dem Sender CNN, dass ab 11. Dezember mit Impfungen zu rechnen sei.
Um welchen Impfstoff es sich konkret handelt, ist bislang unklar. Es deutet jedoch alles darauf hin, dass es der Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer wird. Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmariese Pfizer hatten am vergangenen Freitag bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragt.
Biontech und Pfizer haben nach eigenen Angaben Corona-Impfstoffe mit einer Wirksamkeit von rund 95 Prozent entwickelt. Eine Zulassung der Mittel im Schnellverfahren steht in Europa allerdings noch aus.
Feiernde verbarrikadieren sich in Shisha-Bar im Saarland
12.13 Uhr: Die Polizei hat in der Nacht zu Sonntag eine Party in einer Shisha-Bar in Saarbrücken-Brebach aufgelöst. Das Lokal sei in den vergangenen Wochen bereits mehrfach wegen Verstößen gegen Corona-Auflagen auffällig geworden, teilte die Polizei am Sonntag in Saarbrücken mit. Ermittlungen gegen 16 Gäste und einen Veranstalter hätten ergeben, dass dort am Abend eine Geburtstagsparty gefeiert worden sei.
Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte hätten die Feiernden Türen und Fenster verschlossen. Nach Polizeiangaben konnten sich die Beamten erst durch das Öffnen einer Sicherheitstür Zutritt zu dem Lokal verschaffen. "Jegliche Ge- und Verbote aus der Rechtsverordnung wurden durch die Anwesenden ignoriert und missachtet", teilte die Polizei mit.
Alle Anwesenden und Verantwortlichen der Party erwarte nun eine Anzeige wegen Verstößen gegen die geltende Rechtsverordnung. Der Betreiber der Shisha-Bar müsse neben der Anzeige auch damit rechnen, dass die Konzession zum Betreiben der Bar durch die Behörden neu bewertet werde, hieß es von der Polizei.
Corona-Massentest in Südtirol: Tausende Infizierte gefunden
11.13 Uhr: Bei einem dreitägigen Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol haben Tausende Menschen von ihrer Infektion erfahren. Bis Sonntagvormittag hatten in der kleinen Alpen-Provinz fast 270.000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen lassen. Wie die Behörden im Internet mitteilten, erhielten bis 10 Uhr insgesamt 2626 Teilnehmer (1 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die zentrale Phase der freiwilligen Reihenuntersuchung lief bis Sonntagabend. Antonio Calanni/AP/dpa
Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung will damit die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. In der Provinz Bozen-Südtirol, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Behörden wollten mit "Südtirol testet" etwa 350.000 Menschen erreichen.
Der Erfolg eines Massentests hängt nach Einschätzung von Experten stark von einer hohen Teilnahmequote ab. Kritiker bemängelten, dass die Resultate von Antigen-Schnelltests nicht verlässlich genug seien. Eine Übernahme der Massentests für Deutschland hält Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz, für ungeeignetes "Strohfeuer". "Denn Infektionsgrundschutz, Kontaktdokumentation und laborgestützte PCR-Test können so nicht ersetzt werden", erläuterte er der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Es bestehe vielmehr die Gefahr, dass infizierte Menschen sich wegen eines negativen Tests in Scheinsicherheit wiegen würden.
Verstoß gegen Corona-Regeln – Polizei löst Feier mit 30 Gästen auf
09.06 Uhr: Wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln hat die Polizei in Zell unter Aichelberg eine Party mit etwa 30 Gästen aufgelöst. Sie hätten in einem Gewerbebetrieb mit lautstarker Musik gefeiert, teilte die Polizei am Sonntag mit. Zeugen hatten zuvor auf die Feier im Kreis Göppingen hingewiesen.
Die zwei Organisatoren seien stark angetrunken gewesen und hätten aggressiv auf Anweisungen reagiert, hieß es. Um eine Eskalation zu verhindern, forderten zwei Polizisten vor Ort Verstärkung an. In der Zwischenzeit konnten die Feiernden in der Nacht zum Sonntag durch einen Hinterausgang flüchten. Auf die beiden Organisatoren kommen nun mehrere Anzeigen zu. dpa/Hauke-Christian Dittrich/dpabild Polizisten sind in einer Fußgängerzone unterwegs
Soll noch dieses Jahr starten: Kiel testet neues Corona-Warn-Armband
08.58 Uhr: Die Corona-Warnapp soll beim Nachverfolgen der Infektionskette helfen. Doch was tun, wenn man die App zwar runterladen möchte, aber kein Smartphone besitzt? Einem Bericht der „Welt am Sonntag“ zufolge soll ein Pilotprojekt in Kiel noch in diesem Jahr Armbänder testen, die eine ähnliche Funktion erfüllen.
Rund 1000 Probanden sollen das Armband testen, das wie die Warn-App via Bluetooth mögliche Infektionsketten nachvollziehen soll. Laut Bericht sollen die Armbänder in ambulanten Pflegediensten und Senioreneinrichtungen verteilt und getestet werden.
Beim Probelauf soll getestet werden, ob Warn-App und Armband untereinander Daten austauschen können und ob das Armband von der Bevölkerung überhaupt genutzt wird.
SPD will Maskenpflicht ausweiten
07.38 Uhr: Kurz vor dem entscheidenden Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Mittwoch drängt die SPD auf eine Verlängerung des Lockdown. Vizekanzler Olaf Scholz sagte der "Bild"-Zeitung: "Alles spricht dafür, dass die aktuellen Beschränkungen über den 30. November hinaus noch eine Zeit lang fortgesetzt werden müssen." Der Bundesfinanzminister will die Hilfen, die geschlossene Einrichtungen erhalten, auch im Dezember weiter zahlen: "Wenn die Beschränkungen verlängert werden, ist für mich klar, dass die finanzielle Unterstützung der direkt betroffenen Branchen dann ebenfalls weiter nötig ist." Die weitere Erstattung von 75 Prozent des Vorjahresumsatz "wäre finanziell eine Herausforderung und europarechtlich kompliziert", gab Scholz zu bedenken. "Es geht aber um die Sicherung von Existenzen", so Scholz, "da müssen wir pragmatisch, unbürokratisch, klug handeln."
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer forderte in in der Zeitung: "Was nicht mit Maske geht, kann vorerst nicht stattfinden. Die Zahlen sind zu hoch, um Restaurants, Bars oder Hotels Anfang Dezember zu öffnen." Zur Bedingung machte sie allerdings die Ausdehnung der Hilfen auf Dezember: "Weiter zu schließen setzt voraus, dass die Bundesregierung bereit ist, die Entschädigungen weiter zu zahlen."
Ob Restaurants und Hotels erst mal nur für zwei oder gleich für drei Dezemberwochen geschlossen bleiben sollen, hat die SPD noch nicht geklärt. Die SPD-regierten Länder wollen nach Informationen der "Bild"-Zeitung die Maskenpflicht ausweiten, z. B. in Innenstädten. Diskutiert wird, ob Einrichtungen wie Museen oder Theater mit einer Permanent-Maskenpflicht schneller wieder öffnen dürfen.
Gekippt werden soll die Ein-Freund-Regel für private Kontakte. Dreyer hält sie für "lebensfremd", Scholz will, "dass sich Freunde im eng begrenzten Rahmen weiterhin treffen können". Wie viele Hausstände mit wie vielen Personen sich sehen dürfen, wird noch beraten. Lockerungen soll es für die Festtage geben, damit sich enge Freunde und Familien sehen dürfen. Dreyer: "Weihnachten und Silvester sollen die Menschen ihre Liebsten treffen können." dpa/Frank Rumpenhorst/dpabild Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht mit Abgeordneten.
USA: Notfallzulassung für Antikörper-Cocktail zur Covid-Behandlung
Sonntag, 22. November, 05.03 Uhr: US-Präsident Donald Trump lobte das Medikament in den höchsten Tönen – nun hat der Antikörper-Cocktail zur Behandlung von Covid-19 in den USA eine Notfallzulassung erhalten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte sie dem Biotech-Unternehmen Regeneron am Samstag (Ortszeit). Damit kann der Cocktail mit zwei Antikörpern zur Behandlung von Patienten ab zwölf Jahren eingesetzt werden, bei denen das Risiko besteht, dass sie schwere Covid-19-Symptome entwickeln. Patienten, die sich im Krankenhaus befinden oder Sauerstoff benötigen, dürfen das Medikament nicht bekommen.
Die FDA erteilte die Zulassung nach einer klinischen Studie mit 799 Erwachsenen mit leichten bis mittelschweren Covid-19-Symptomen, die nicht im Krankenhaus waren. Nach Angaben der "New York Times" erhielt Regeneron von der US-Regierung mehr als 500 Millionen Dollar für die Entwicklung des Medikaments. Die ersten 300.000 Dosen werden von der Regierung kostenlos zur Verfügung gestellt, aber die Patienten müssen möglicherweise Kosten an Gesundheitseinrichtungen zahlen, um das Medikament verabreicht zu bekommen, teilte der Arzneimittelhersteller in einer Erklärung mit.
Der Antikörper-Cocktail soll verhindern, dass das Virus in die Zelle eintreten kann. Die Behandlung führt dem Unternehmen zufolge zu einer Reduzierung der Viruslast, also der Menge an nachweisbaren Viren, und zu einem rascheren Abklingen der Symptome. Am stärksten profitierten demnach diejenigen Probanden, deren Immunsystem noch keine eigenen Antikörper gegen das Virus gebildet hatte. Die Antikörper richten sich gegen zwei Regionen des Spike-Proteins auf der Oberfläche des Sars-CoV-2-Virus.
Nach seiner Genesung von Covid-19 hatte Trump im Oktober für die Behandlung der Krankheit mit dem Antikörper-Cocktail von Regeneron geworben. Das Medikament sei keine Behandlungsmethode, sondern ein "Heilmittel" und ein "Wunder", das bald allen zur Verfügung stehen solle, hatte er versprochen.
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Alles zur Entwicklung der Pandemie: Die aktuellen Corona-Trends in Deutschland und der Welt
"Jetzt rede ich!" Beim Thema Löw legt sich Kohler mit Reporter an
Sport1 „Jetzt rede ich!“ Beim Thema Löw legt sich Kohler mit Reporter an
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