Eisenmangel mit angereicherter Nahrung verhindern? – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Wie lässt sich Eisenmangel verhindern?

Die Anreicherung von Lebensmitteln mit Eisen scheint eine kostengünstige Methode zur Verhinderung von Eisenmangel darzustellen. Eine neu identifizierte Eisenverbindung kann leicht vom Darm absorbiert werden, ohne dabei die Nahrungsmittelqualität zu beeinträchtigen.

Eine Forschungskooperation der Chalmers University of Technology, der ETH Zürich und des Unternehmens Nestlé at ergeben, dass Eisenmangel durch die Anreicherung von Nahrung mit einer bestimmten Eisenverbindung verhinder werden kann. Die Ergebnisse wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Scientific Reports“ veröffentlicht.

Welche Menschen sind besonders von Eisenmangel betroffen?

Zwei Milliarden Menschen auf der Welt leiden unter Eisenmangel. Besonders häufig betroffen sind Frauen im gebärfähigen Alter, Kleinkindern und Jugendliche. Schwerer Eisenmangel kann zu Frühgeburten, erhöhtem Krankheits- und Sterberisiko für Mutter und Kind sowie zu einer beeinträchtigten Entwicklung der Gehirnfunktion bei Kindern führen, berichten die Forschenden.

Erhöhte Gefahr für Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen

Am gravierendsten ist die Situation in Ländern mit niedrigem Einkommen, in denen die Ernährung hauptsächlich auf pflanzlicher Basis erfolgt. Getreide und Hülsenfrüchte sind zwar reich an Eisen, aber das Eisen ist für die Aufnahme durch den Körper nicht verfügbar. Dies liegt vor allem daran, dass diese Nahrungsmittel auch Phytat enthalten, welches unlösliche Verbindungen mit Eisen im Darm bildet, was die Eisenaufnahme hemmt, erklärt das Team.

Eisenanreicherung ist wirksam und kostengünstig

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Eine kostengünstige Möglichkeit zur Verhinderung von Eisenmangel, insbesondere in Ländern mit niedrigem Einkommen, ist die Eisenanreicherung von Lebensmitteln wie Bouillon oder Brühe. Leider neigen leicht vom Darm absorbierbare Eisenverbindungen dazu, chemisch reaktiv zu sein, und beeinflussen daher die Farbe und den Geschmack der Lebensmittel. Außerdem ist es möglich, dass die behandelten Lebensmittel verderben.

Nachteile stabiler Eisenverbindungen

Umgekehrt sind stabile Eisenverbindungen, wie beispielsweise Eisen(III)-Pyrophosphat, welches beispielsweise zur Eisenanreicherung von Bouillon verwendet wird, für den Darm schwer resorbierbar.

Verbindung kombiniert Wirksamkeit und Verträglichkeit

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Die große Herausforderung besteht darin, eine Verbindung zu finden, die verträglich und wirksam ist. Es konnte schließlich eine neue Verbindung mit monoferratischem Phytat (Fe-PA) produziert werden. Damit die Verbindung vom Darm leichter aufgenommen werden kann, ist sie an Aminosäuren gebunden. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass dieser Vorgang dazu beiträgt, Eisenverbindungen besser absorbierbar zu machen.

Verschiedene wichtige Faktoren wurden untersucht

Die Stabilität und Wirkung des Präparats wurde auf Geschmack, Farbe und Geruch getestet. Dann untersuchten die Forschenden die Eisenaufnahme in menschlichen Darmzellen bei Kontakt mit Bouillon, die mit verschiedenen Varianten der Fe-PA-Verbindung angereichert war. Das Ergebnis fiel sehr positiv aus. Als die Geschwindigkeit der Eisenaufnahme der neuen Verbindung mit der von Eisensulfat verglichen wurde, zeigte sich, dass die Darmzellen, die all den verschiedenen Sorten von angereicherter Bouillon ausgesetzt waren, eine gute Eisenaufnahme aufwiesen.

Eisenabsorption war extrem erhöht

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In einer parallel veröffentlichten Humanstudie des Nestlé-Forschungszentrums in Lausanne und der ETH Zürich wurde festgestellt, dass die Eisenabsorption aus einer mit hydrolysierten Maisproteinverbindungen angereicherten Bouillon doppelt so hoch war wie bei Eisenpyrophosphat. Beim Test der Verbindung in Lebensmitteln, die Eisenabsorptionsinhibitoren enthalten wie beispielsweise Maisbrei, war die Absorption im Vergleich zu Eisen(III)-Pyrophosphat sogar fünfmal so hoch.

Es besteht die Hoffnung, dass die neue Eisenverbindung in Bouillon und Brühwürfel in Ländern mit niedrigem Einkommen verwendet werden könnte, um das Auftreten von Eisenmangel zu verringern, berichtet das Forschungsteam. So könne die Krankheits- und Sterblichkeitsrate in diesen Ländern reduziert werden, insbesondere bei Frauen und Kindern. Vorher bleibe jedoch weitere Forschungsarbeit erforderlich, auch um sicherzustellen, dass keine unerwünschten Nebenwirkungen. (as)

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