RKI-Chef: "Die Menschen müssen endlich die Augen öffnen vor der Realität"

LOTHAR WIELER, PRÄSIDENT ROBERT-KOCH-INSTITUT („Das Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen, wir alle können die Übertragung dadurch verlangsamen oder einstellen. Das heißt: Bitte halten Sie Abstand. Und wenn es Menschen gibt, die auf einen Test warten und das Ergebnis vielleicht nicht umgehend bekommen: bitte nehmen Sie sich in Selbstquarantäne. Bleiben Sie bitte zuhause.“ – SCHNITT – „Die Übertragung von einem Menschen zum anderen gelingt leichter als bei der Grippe. Der Anteil der Menschen, die schwer erkranken, ist deutlich höher. Der Anteil der Menschen in den Risikogruppen, die so schwer erkranken, dass sie beatmungspflichtig werden, ist deutlich höher. Und der Anteil der Menschen, die an dieser Krankheit sterben, in den Risikogruppen, ist deutlich höher. Ich glaube, es gibt nichts, was es klarer macht, dass wir hier eine größere Problematik haben.“ – SCHNITT – „Wenn es immer noch Menschen in unserem Land gibt, die das nicht glauben oder die mir nicht glauben oder die da für Panikmache halten. Dann kann ich nur noch meinem Wissen, nach bestem Wissen und Gewissen, nach meiner Kenntnis kann ich sie nur auffordern, endlich die Augen zu öffnen vor dieser Realität.“ – SCHNITT „Wir brauchen in den Hospitälern so viel wie möglich Beatmungsbetten. Wir brauchen so viel wie möglich Intensivbetten. Ich appelliere seit Wochen an die Krankenhäuser, sich darauf vorzubereiten auf diese Krise. Aber jetzt muss es so weit sein, ja? Ich erwarte jetzt, dass die Krankenhäuser vorbereitet sind. Denn die Fälle werden zunehmen.“ – SCHNITT – „Wir haben in Deutschland eine Gesamtinzidenz inzwischen schon von 17 Fällen pro 100.000. Ich sage es nochmal: Das ist ein exponentielles Wachstum. Aber diese Inzidenz variiert deutschlandweit stark, auch das betone ich immer wieder. Das ist ein Grund, warum man in verschiedenen Regionen auch unterschiedlich starke Maßnahmen fahren kann, angepasst den Analysen. Wir müssen immer mit kühlem Kopf alle uns zur Verfügung stehenden Daten analysieren und entsprechend handeln. In Hamburg zum Beispiel haben wir 32 Fälle pro 100.000 Einwohner, in Thüringen sieben Fälle.“)

Quelle: Den ganzen Artikel lesen