Pilzinfektionen (Mykosen) – Symptome, Ursachen und Behandlung

  • Auf unserer Haut leben zahlreiche Pilze und Bakterien, die wir normalerweise nicht bemerken.
  • Ein krankhafter Pilzbefall dagegen, die sogenannte Mykose, verursacht unterschiedlichste Beschwerden und sollte untersucht und behandelt werden.
  • Es gibt oberflächliche Mykosen (zum Beispiel Nagelpilz) und systemische Mykosen (innerer Befall).

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Dem intakten Immunsystem und einer gesund besiedelten Darmflora gelingt es ohne Schwierigkeiten, eingedrungene Pilzzellen abzubauen oder eine Überwucherung durch (ohnehin) im Körper bestehende Populationen zu verhindern. Ist das Immunsystem jedoch durch zum Beispiel mangelnde Ernährung (Übersäuerung), Vorerkrankungen, Stress, hormonelle Umstellung oder durch häufige Einnahme von Medikamenten (insbesondere Antibiotika) geschwächt, können sich die Pilze ungehindert ausbreiten.

Symptome

Naturheilkundlich wird ein erhöhtes Aufkommen von Hefepilzen im Darm auch als schützende Reaktion des Körpers auf eine Schwermetallbelastung diskutiert. Gehören die Pilze einer pathogenen, also krankheitserregenden, Form an und führt die Pilzinfektion zu einer Erkrankung, spricht man von einer Mykose. Man unterscheidet drei Gruppen von Pilzen, die verschiedene Körperbereiche besiedeln und dadurch bestimmte Mykosen verursachen.

Hautpilze

Hautpilze (vor allem der Trichophyton-Gattung) verursachen nässende Entzündungen in licht- und luftarmen Körperzonen. Sie finden sich vor allem zwischen Fußzehen und Fingern, in den Achselhöhlen, im Leistenbereich und an der weiblichen Brust. Es können sich schuppende, gerötete Stellen bilden, die von mehr oder weniger starkem Juckreiz begleitet werden. Wir sprechen dann von Fußpilz, Hautpilz oder Haarpilz. Zur Vorbeugung empfehlen sich das Tragen von Badelatschen in öffentlichen Schwimmbädern und Kleidung aus Naturfasern. Wichtig ist auch eine richtige Ernährung beziehungsweise eine Ernährungsumstellung (basenüberschüssige Ernährung).

Hefepilze lieben Schleimhäute

Hefepilze (vor allem der Candida-Gattung) besiedeln vorzugsweise die feuchten Schleimhäute des Verdauungs- und Genitaltraktes, nämlich Mund, Rachen, Magen-Darm-Trakt und die Vaginalschleimhaut. Bei Pilzbefall des Verdauungstraktes mit Hefepilzen (Candidose), insbesondere bei Darmpilzen, kann es zu Verdauungsstörungen mit Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, dem typischen Heißhunger auf Süßes oder Afterjucken kommen. Häufig tauchen jedoch unspezifische Beschwerden auf, die erst spät mit der Mykose in Verbindung gebracht werden.

Im Mundraum wird die Infektion als Soor bezeichnet und zeigt sich als weißlicher Belag an Wangenschleimhaut und auf der Zunge. Teilweise klagen die Betroffenen auch über ein brennendes Gefühl. Scheidenpilz macht sich durch Brennen und Jucken, Rötung, Schwellung, weißlichen Belag der Schleimhäute und Beschwerden beim Wasserlassen (Strangurie) bemerkbar. Positiv wirken Joghurt, vitaminreiche Kost und der Verzicht auf Zucker und Weißmehl. Auch andere Hausmittel gegen Candida versprechen Linderung.

Schimmel wird meist eingeatmet

Die Sporen von Schimmelpilzen (besonders der Aspergillus-Gattung) geraten meist über die Atmung in die Lungen. Dabei kann es in bestehenden Lungenhohlräumen unter Umständen zu einem Aspergillom kommen, einer Form der Aspergillose. Oft treten zu Beginn gar keine Symptome auf, später können Husten und Atemnot auftreten. Bei Menschen mit ausgeprägter Immunschwäche kann es zur Aspergillus-Pneumonie kommen, die mit den Symptomen Fieber und Husten ohne Auswurf einer bakteriellen Lungenentzündung ähnelt. Schimmelpilze besiedeln aber auch das Zentralnervensystem und den gesamten Verdauungstrakt, weswegen sie manchmal in Stuhlproben zu finden sind.

Aber auch Herz, Leber, Haut, Schilddrüse und (selten) die Milz können von einer Aspergillose betroffen sein. Die Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen gelten heute nachweislich als krankmachend und sogar krebserregend, nachdem damit in Tierversuchen Leberkrebs bei Ratten provoziert wurde.

Wir erhöhen das Risiko von Pilzinfektionen, indem wir ihnen durch unsere Lebensweise ungewollt gute Besiedelungsmöglichkeiten schaffen, zum Beispiel durch das Tragen synthetischer Kleidung, einseitige Ernährungsweise mit hohem Zuckerkonsum, wiederholte Einnahme von Antibiotika sowie das enge Zusammenleben mit Haustieren, die eine häufige Ansteckungsquelle darstellen. Zimmerpflanzen, unbedeckte Mülleimer und unbelüftete Wohnräume bieten vor allem Schimmelpilzen einen bevorzugten Lebensraum.

Diagnose

Da die durch eine Pilzinfektion hervorgerufenen Symptome uneinheitlich sind und ihnen auch eine andere Erkrankung zugrunde liegen kann, sollte niemals die Diagnose „Pilzbefall“ anhand des Beschwerdebildes allein gestellt werden. Besteht aufgrund der Beschwerden der Verdacht auf eine Mykose, und erhärtet sich dieser durch weitere Diagnoseverfahren (zum Beispiel Dunkelfeldmikroskopie), wird meist zusätzlich ein spezifizierender Labornachweis angestrebt.

Die meisten Heilpraktiker arbeiten mit speziellen Labors zusammen, die eine umfangreiche Diagnostik zur Erkennung verschiedener Pilzinfektionen anbieten. Dabei werden Haut-, Nagel-, Haar- oder Stuhlproben auf das Vorkommen von Pilzen untersucht und es wird deren Gattung bestimmt. Im Anschluss daran kann die passende, naturheilkundlich ausgerichtete Therapie erfolgen.

Behandlung der Pilzinfektion

Schulmedizinisch werden Pilzerkrankungen mit Antimykotika wie zum Beispiel Nystatin behandelt. Das aus Bakterien gewonnene Medikament wirkt lokal gegen Pilze der Candida Gattung und kann sowohl äußerlich (in Form von Salben) angewendet, als auch eingenommen werden. Es haftet sich an die Membran der Pilzzellen und stört deren Stoffwechsel, so dass diese absterben. Nystatin darf sogar von Schwangeren eingenommen werden, da die Darmwand (beziehungsweise die Haut) das Medikament nicht resorbiert und es somit gezielt und ausschließlich lokal wirkt.

Bei systemischen Mykosen werden Medikamente verschrieben, die auch innerlich wirken (zum Beispiel Fluconazol). Das gegen ein breites Spektrum von Pilzarten innerlicher wie äußerlicher Art wirkende Antimykotikum kann von Erwachsenen und Kindern eingenommen werden. Einem Bericht der FDA zufolge soll es allerdings bei der langzeitigen Einnahme höherer Dosen während der Schwangerschaft einen Zusammenhang zu Fehlbildungen bei Kindern geben.

Naturheilkunde bei Pilzinfektionen

Da dem Entstehen einer Pilzinfektion oftmals eine falsche Ernährung zugrunde liegt, richtet die naturheilkundliche Behandlung hierauf ein großes Augenmerk. Präventiv sowie therapeutisch wird beispielsweise empfohlen, auf Zucker und Weißmehl möglichst zu verzichten. Als positiv wirkend werden zum Beispiel Kokosöl, Oreganoöl, Knoblauch, Meerrettich und Kresse genannt.

Prävention

Eine basische und ausgewogene Kost ist die Grundlage für eine intakte Immunabwehr. Bewusste Körperhygiene (keine aggressiven Waschmittel, nicht zu lange und heiß duschen), luftige und lockere Kleidung aus Naturfasern und einfaches Puder zwischen den Zehen können das Entstehen von Hautpilz verhindern. Stärken Sie ihr Immunsystem außerdem mit regelmäßiger Bewegung und achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Stress belastet bekanntermaßen das Immunsystem, hier können Entspannungsübungen wie zum Beispiel Yoga oder Meditation helfen. (jvs, mb; aktualisiert 22.11.2018)

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