Hanföl als natürliche, legale Hilfe – ohne psychoaktive Wirkung

Was kann Hanföl? Keinen Rausch, aber sanfte Wirkung gegen Schmerzen, Entzündungen, Stress und Hautprobleme – das versprechen Hanfprodukte. In den USA hat bereits ein echter Hanf-Hype eingesetzt. Wie Cannabidiol (CBD) wirkt und es als Kapsel, Tropfen oder Öl sicher angewendet werden kann.

Immer häufiger fallen Produkte aus Hanf, wie Hanföl und Hanfkapseln ins Auge, die in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern in vielen Varianten angeboten werden. Wer meint, Cannabis ist jetzt also doch frei verkäuflich, wenigstens in geringen Dosierungen, liegt jedoch falsch. Denn die frei verkäuflichen Hanfprodukte enthalten Cannabidiol (CBD) und sind Nahrungsergänzungsmittel. Sie sind nicht zu verwechseln mit den streng verschreibungspflichtigen Cannabisprodukten mit THC (Tetrahydrocannabinol) als Wirkstoff, zur Behandlung etwa von starken Schmerzen und verschiedenen Nervenleiden.

Hanf und Cannabis stammen von der gleichen Mutterpflanze

Doch was ist Cannabidiol genau und was ist der Unterschied zu Cannabis, also dem Rausch- und Suchtmittel Marihuana, das auch medizinisch genutzt wird? Tatsächlich ist Hanf sozusagen die kleine Schwester von Cannabis. Beide haben eine gemeinsame Mutterpflanze, Cannabis sativa L.

CBD aus Hanf wirkt ganz anders als THC aus der Cannabispflanze

Durch Kreuzungen wurde Cannabis hochgezüchtet, so dass die Pflanze möglichst große Mengen an THC (Tetrahydrocannabinol) enthält. THC wirkt psychoaktiv, vermittelt den Cannabis-Rausch und hat Suchtpotenzial.

Im Unterschied dazu enthält einfacher Industrie- oder Nutzhanf, aus dessen Blüten und Blättern Nahrungsergänzungsmittel wie Hanf-Kapseln, -Tropfen oder -Öl hergestellt werden, vor allem Cannabinoide wie Cannbidiol (CBD), das nicht psychoaktiv ist. CBD ist demnach kein Rauschmittel und macht nicht abhängig, was übrigens auch die WHO ausdrücklich in einer Stellungnahme betont.

CBD gilt als Gegenspieler von THC und kann dessen Wirkungen hemmen – etwa schnellen Puls und Appetit, bekannte Nebenwirkungen des Marihuanarauschs. Abgesehen davon stimuliert Cannabidiol verschiedene Rezeptoren auf den Zellen und beeinflusst die Funktion mancher Enzyme. Deshalb kann CBD eine ganze Reihe Wirkungen nach sich ziehen.

CBD – antioxidativ und gegen Schmerzen sowie Entzündungen

Das Wirkungsspektrum von CBD ist also breitgefächert. Allgemein soll der Stoff aus dem Nutzhanf antibakteriell wirken, die Zellen vor oxidativem Stress schützen und Entzündungen bremsen. Untersuchungen konnten zeigen, dass Cannabidiol hier große Potenziale hat und es sogar sinnvoll wäre, entzündungshemmende Medikamente auf dieser Basis zu entwickeln.

Viele weitere Studien widmen sich CBD, prüften seine Fähigkeiten und konnten positive Ergebnisse liefern:

Schmerzen: Cannabinoide wirken auf bestimmte Rezeptoren, die eine schmerzstillende Wirkung ausüben können. Damit könnte CBD etwa bei Schmerzen durch Muskelkater, Entzündung, sowie Gelenkschmerzen aber auch Kopfschmerzen und Menstruationsschmerzen eine Rolle spielen. Darauf geben Studien Hinweise.

Hautprobleme: Auch bei Akne und anderen Hautproblemen kann CBD eine lindernde Wirkung erzielen. So vermag der Stoff die übermäßige Talgproduktion der Hautzellen zu normalisieren und Entzündungen lindern, wie eine im Journal of Clinical Investigation veröffentlichte Untersuchung zeigt.

Angst: Cannabidiol kann die Produktion von Angsthormonen bremsen, wirkt also anxiolytisch. Besonders wirksam zeigt sich CBD in diesem Zusammenhang nicht nur bei alltäglichen Ängsten, sondern auch bei Angststörung sowie Posttraumatischer Belastungsstörung, wie eine Studie mit Angstpatienten und gesunden Probanden ergab.

Stress und Schlafstörungen: Ähnlich ausgleichend soll die Wirkung von CBD bei stressbedingten Problemen sein wie Nervosität, Gereiztheit und Schlafstörungen. Denn bei der Stressverarbeitung sind Signalwege beteiligt, die auf Cannabinoide reagieren, wie Studien andeuten.

Cannabinoide richtig dosieren

CBD in den Darreichungsformen Kapseln, Tropfen und Öl sind in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Die Dosierung ist einfach, lässt sich aber auch individuell nach den persönlichen Ansprüchen ausrichten. Sinnvoll ist dabei etwa die sogenannte Eskalationsmethode: Dabei werden dreimal täglich je zwei oder drei Tropfen unter die Zunge gegeben. Dadurch wird CBD zeitnah über die Mundschleimhaut aufgenommen und die Wirkung setzt sofort ein. Ist sie zu gering, kann die Anzahl der Tropfen gesteigert werden.

Bei der Dosierung von CBD-Produkten kommt es immer darauf an, welchen Anteil an Cannabinoiden das Produkt enthält. Es kann beispielsweise vier Prozent betragen, aber auch zehn oder noch mehr. Die Kosten belaufen sich auf ab etwa 35 Euro.

Wer den Geschmack des CBD-Öls als nicht angenehm empfindet, ist mit CBD-Kapseln besser beraten. Auch hier beginnt man am besten mit der niedrigsten Dosierung.

Nebenwirkungen bei CBD

Das Risiko für Nebenwirkungen ist bei diesem Naturprodukt relativ klein, allerdings kann Müdigkeit auftreten. Auch Mundtrockenheit, Benommenheit und Schwindel sind möglich. Denn CBD senkt den Blutdruck etwas. Wer bereits niedrigen Blutdruck hat, kann deshalb Probleme bekommen. 

Weil CBD die Aktivität verschiedener Enzyme im Körper beeinflusst, kann dadurch jedoch die Wirkung mancher Medikamente beeinflusst werden, etwa der Magensäureblocker Pantropazol und Omeprazol, manche Neuroleptika, Gerinnungshemmer sowie bestimmte Schmerzmittel. Wer also CBD verwenden möchte, aber gleichzeitig Medikamente einnehmen muss, sollte sich mit seinem Arzt oder Apotheker besprechen.


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