Warum Medikamente in den USA so teuer sind

Entgegen allerVersuche von US-Präsident Donald Trump, die Arzneimittelpreise in den Griff zubekommen, zahlen die Amerikaner für Medikamente vielfach zwei- bis dreimal mehrals die Versicherten in anderen Industrieländern. Die Ursachen liegen imSystem, das an mehreren Stellen zur Preistreiberei animiert.

US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Jahr mitgroßem Tamtam angekündigt, die Spirale ständig steigender Ausgaben für Arzneimittelstoppen zu wollen. Vor allem einer Gruppe, den sogenannten Pharmacy Benefit Managern (PBM), die die Preise zwischen Versicherungen, Apothekenketten und Arbeitgebern verhandeln, sagte er den Kampf an.Tatsächlich handelt es sich dabei um vielfach große Unternehmen mit erheblicherMarktmacht wie ExpressScripts, CVS Caremark oder Argus, die für dieVersicherungen Rabatte mit den Pharmaunternehmen aushandeln. Trumps Vorwurf:Die PBM selbst würden zu viel verdienen und Teil der Preistreiberei sein.

Trotz der großen Ankündigungen des US-Präsidenten hat sichbislang nicht viel geändert. Zwar lobte Trump bei seiner Rede zur Lage derNation im Februar dieses Jahres die Bemühungen seiner Regierung, die Preise fürverschreibungspflichtige Arzneimittel zu senken. Die seien 2018 so starkgefallen wie seit 46 Jahren nicht. Beobachter wiesen allerdings darauf hin,dass Trumps Ausführungen irreführend waren.

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Tatsache ist, dass beispielsweise der Pharmakonzern Novartiserst kürzlich sein Gentherapeutikum Zolgensma zur Behandlung der schwersten Form der spinalen Muskelatrophie bei Babysauf den Markt brachte, das mit einem Preisschild von mehr als zwei MillionenDollar versehen ist. Zwar öffnet das Arzneimittel neue Therapiemöglichkeiten.Es öffnet aber auch die Tür zu einer völlig neuen Preiskategorie.

Zudem bestätigt der Vergleich mit anderen Ländern, dass die Krankenversichertenund Patienten in den USA so stark zur Kasse gebeten werden wie sonst kaum irgendwo.So verweist die Tageszeitung FAZ auf eine englische Studie, wonach die 20meistgekauften Arzneimittel in den USA um etwa zwei Drittel teurer als inGroßbritannien seien. Das US-Gesundheitsministerium selbst spricht davon, dass diewichtigsten rezeptpflichtigen Arzneimittel in Nordamerika im Schnitt doppelt soteuer wie in anderen Industrieländern seien.

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