Nachtlicht erhöht das Risiko für die Ausbreitung von metastasierendem Brustkrebs

Schadet die nächtliche Einwirkung von Licht Menschen mit Brustkrebs?

Kann die nächtliche Bestrahlung durch schwaches Licht eine negative Auswirkung auf die Ausbreitung von Brustkrebs haben? Forschende fanden jetzt heraus, dass eine nächtliche Einwirkung von schwachem Licht eine zirkadiane Störung hervorruft, welche die Bildung von metastasiertem Brustkrebs im Knochen erhöht.

Bei einer aktuellen Untersuchung der Tulane University Orleans stellte sich heraus, dass bereits leichtes nächtliches Licht die Bildung von metastasiertem Brustkrebs im Knochen erhöht. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der ENDO 2019, der Jahresversammlung der Endocrine Society präsentiert.

Das ständige Nutzen von Smartphones hat negative Auswirkungen auf die Schlafgesundheit. Außerdem fanden Forschende heraus, dass selbst schwaches Licht in der Nacht das Risiko verstärkt, dass sich Brustkrebs in die Knochen ausbreitet. (Bild: Ana Blazic Pavlovic/fotolia.com)

Sind wir zu viel Licht in der Nacht ausgesetzt?

„Bis heute war es noch unklar, dass die nächtliche Einwirkung von schwachem Licht eine zirkadiane Störung hervorruft, die die Bildung von metastasiertem Brustkrebs im Knochen erhöht“, erläutert Studienautor Dr. Muralidharan Anbalagan von der Tulane University in einer Pressemitteilung der Endocrine Society. Diese Erkenntnis sei sehr wichtig, da viele Brustkrebs-Patientinnen nachts zum Beispiel übermäßigem Licht im Schlafzimmer (von mobilen Geräten und anderen Quellen) oder bei der Arbeit in der Nachtschicht ausgesetzt werden.

Brustkrebs kann die Knochen betreffen und große Schmerzen hervorrufen

Laut einer Schätzung des National Cancer Institute litten alleine im Jahr 2017 mehr als 150.000 US-amerikanische Frauen an Brustkrebs, der metastasierte oder sich außerhalb der Brust ausbreitete. Wenn sich Brustkrebs ausbreitet, gelangt er oft bis zu den Knochen, wo er starke Schmerzen und brüchige Knochen verursachen kann.

Melatonin schützt vor Krebs und förderte den Schlaf

Die Forschenden erstellten bei ihrer Studie ein Mausmodell für Knochenmetastasen. Sie injizierten sogenannte Östrogenrezeptor-positive humane Brustkrebszellen, die eine geringe Neigung haben, in den Knochen des Schienbeins weiblicher Mäuse zu wachsen. Die Tiere wurden dann einem starken nächtlichen zirkadianen Melatoninsignal ausgesetzt. Es zeigte sich, dass dieses nächtliche Melatonin-Signal starke Anti-Krebs-Wirkungen hervorruft und zusätzlich auch den Schlaf fördert.

Wie war der Versuch aufgebaut?

Alle Mäuse wurden jeden Tag zwölf Stunden Licht ausgesetzt. Eine Gruppe Mäusen verbrachte die restlichen zwölf Stunden im Dunkeln, was ihnen half, hohe Mengen an endogenem Melatonin zu produzieren. Eine andere Gruppe von Tieren verbrachte zwölf Stunden im Licht, gefolgt von zwölf Stunden bei schwachem Licht in der Nacht, wodurch ihre nächtliche Melatoninproduktion unterdrückt wird. Das gedämpfte Licht betrug 0,2 Lux, was von der Stärke schwächer als ein typisches Nachtlicht oder die Anzeige eines Mobiltelefons ist. Röntgenbilder zeigten dann, dass Mäuse, die einem Licht-Dämmerlicht-Zyklus ausgesetzt waren, viel größere Tumore und eine erhöhte Knochenschädigung aufwiesen, verglichen mit Mäusen, welche in einem normalen Hell-Dunkel-Zyklus gehalten wurden. Die aktuelle Forschungsarbeit hat die Bedeutung eines intakten nächtlichen zirkadianen Melatonin-Antikrebs-Signals für die Unterdrückung des Wachstums eines knochenmetastatischen Brusttumors identifiziert, betonen die Forschenden. Das Ziel der Untersuchung sei es einen wirksamen Weg zu finden, um das Fortschreiten von Brustkrebsmetastasen in den Knochen zu hemmen oder zu unterdrücken. (as)

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