Mein liebes Tagebuch

Das war ein Apothekertag! Er hatte es in sich! Ein depressiver Klimaindex, unhaltbare Lieferengpässe, Hoffnung aufs E-Rezept und eine Web-App, ein schwärmerisches Ja zur Grippeschutzimpfung in Apotheken, der Präsident mit einem literarischen Opus aus Psychologie und Mythologie als Lagebericht. Und der Höhepunkt: eine Debatte zum Rx-Versandverbot. Mit dabei: Spahn. Spannend wie ein Tatort-Krimi in vier Teilen. Mit dem bitterem Ende: Lieber ein VOASG als nix.

23. September 2019

Wow, das löste Diskussionen aus: das DAZ.online-Interview mit Michael Hennrich, zuständig für Arzneimittelthemen in der Unionsfraktion. Unter dem Eindruck der allgegenwärtigen Klimaschutzdiskussion ließ er durchblicken: Er wisse z. B., dass man an Konzepten arbeite, die Touren von Lieferdiensten zu reduzieren. Und: Man müsse mal „darüber nachdenken, ob man die Belieferung von Apotheken anders organisieren kann“. Man sollte darüber debattieren, ob eine fünf- bis sechsmalige Belieferung der Apotheken durch den Großhandel nötig ist. Denn: „Apotheken und Großhändler haben keine grundsätzliche Freikarte beim Klimaschutz.“ Das war der Stich ins Wespennest. Aber Hennrich denkt dabei nicht an ein Gesetz, eher ganz harmlos an Anreizsysteme, um die Belieferungsfrequenz zu reduzieren. Aber er sagte auch: Die Versorgung muss flexibel bleiben. Nun ja, mein liebes Tagebuch, es ist ein emotionales Thema – vor allem wenn man die Tausende von Lieferfahrzeugen sieht, die täglich für Amazon, Zalando und all die anderen Online-Shops unterwegs sind. Und vor allem die vollkommen verzichtbaren Lieferungen der ausländischen Versandapos: Was brächte da eine kleine Lieferreduzierung für unsere Vor-Ort-Apos? Die meist darauf angewiesen sind! Eben. Es gibt größere Aufgaben. Und es gibt anderswo weit mehr Einsparungspotenzial. Fangen wir bei den ausländischen Versandapos an!

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