Lieferengpässe: Apotheker fordern Frühwarnsystem

InÖsterreich kommt in diesen Tagen vermehrt Bewegung in das Thema Lieferengpässe.Die Apothekerkammer fordert ein Frühwarnsystem und liberalere gesetzliche Rahmenbedingungen,um das Problem besser händeln zu können.

DiverseBerichte in den Medien, wie der Nachrichten-Plattform der Tageszeitung „Kurier“,haben im Nachbarland Österreich heftige Diskussionen über die Ursachen, das Ausmaßund den Umgang mit Arzneimittel-Lieferengpässen losgetreten. Fürbesondere Empörung sorgt aktuell die Nichtverfügbarkeit von „Imurek“ undähnlichen Produkten mit demselben Wirkstoff, die ein Abstoßen eines implantiertenOrgans im Körper verhindern sollen. Für Herz-, Nieren- oder Leber-transplantiertePatienten ist das Medikament lebensnotwendig. 

Biszum Herbst sollen sie auf Nachschub warten müssen, ein unhaltbarer Zustand, überden sich vor allem Vertreter der Ärzteschaft öffentlich empören. Ähnlichproblematisch sollen im Vorjahr die Produktionsverzögerungen des „EpiPen“gewesen sein. Wespenallergiker brauchen diesen als lebensrettende Injektion.

Biszu 50 Medikamente nicht lieferbar

Lieferschwierigkeitenbei Arzneimitteln seien längst keine Einzelfälle mehr, heißt es im „Kurier“.Die Zeitung verweist an dieser Stelle auf das digitale „Vertriebseinschränkungsregister“auf der Webseite des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG). Dortkönnen Zulassungsinhaber ihre Vertriebseinschränkungen seit dem 1. Februar 2018melden. Seitdem haben sich dort mehr als hundert Einträge angesammelt. Rund 50 Arzneimittelsollen derzeit nicht lieferbar sein.

Ursachenliegen auf der Hand

Beider Ursachenforschung sind sich die Beteiligten überwiegend einig. Laut Apothekerkammerund Patientenanwaltschaft reichen die Gründe für die Ausfälle und Verknappungenweit über Österreich hinaus. Der „Standard“ spricht von einer „komplexenAngelegenheit“, beider Faktoren wie die Parallelimportproblematik, die Konzentration derProduktion vieler Wirkstoffe bei wenigen Herstellern, die mittlerweile hauptsächlichin China oder Indien sitzen, eine maßgebliche Rolle spielen. Bei Produktionsausfällenoder Rohstoffengpässen, seien die Auswirkungen direkt weltweit spürbar. DieKritik der Ärzteschaft, dass der Medikamentenengpass ein hausgemachtes Problemsei, weil Österreich ein Billigpreisland sein soll, wiesen aus diesem Grundnicht nur das Gesundheitsministerium, sondern auch der Verband derpharmazeutischen Industrie „Pharmig“ zurück.

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