Bei Sarkoidose bilden sich Knötchen an unterschiedlichen Organen und im Gewebe

Sarkoidose führt zur Bildung von winzigen Gewebeknötchen, genannt Granulome. Diese können überall im Körper, häufig jedoch an der Lunge auftreten und verschiedene Symptome hervorrufen. Erfahren Sie hier, wie eine Sarkoidose verläuft.

  • Merkmal der Sarkoidose sind winzige Knötchen, die sich an unterschiedlichen Organen und im Gewebe bilden können.
  • Symptome reichen von Husten bis zu Organstörungen.
  • Am häufigsten ist die Lunge betroffen.

Bei Sarkoidose, auch Morbus Boeck genannt, bilden sich Granulome, also knötchenförmige Gewebeveränderungen, die nur mikroskopisch erkennbar sind. Je nach Art der Sarkoidose können die Granulome an verschiedenen Stellen im Körper wie Leber, Milz, Herz, Haut, Augen, Lymphknoten, Knochenmark und Skelett auftreten. Häufig trifft es die Lunge.

An Sarkoidose erkranken vorwiegend Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, Frauen sind öfter betroffen. In der Regel heilt sich Sarkoidose von alleine aus. Nur bei sehr schwerem Verlauf und wenn wichtige Organe wie das Herz betroffen sind, kann sie lebensgefährlich werden.

Symptome der Sarkoidose

Symptome, die bei verschiedenen Formen von Sarkoidose auftreten, sind leichtes Fieber, Gelenkschmerzen, Müdigkeit und Gewichtsverlust. Im schlimmsten Fall behindern die Granulome wichtige Organfunktionen oder führen zu bindegewebeartigen Veränderungen (Fibrosen) von Organen. Oft sind Menschen, die an Sarkoidose erkranken, jedoch lange beschwerdefrei.

Je nachdem, wo im Körper sich die Granulome der Sarkoidose bilden, können unterschiedliche Symptome auftreten:

  • Lungensarkoidose: chronischer Reizhusten, Atemnot
  • Herzsarkoidose: Herz-Rhythmus-Störungen, Herzschwäche
  • Augensarkoidose: Entzündung der Iris (Regenbogenhaut), Lichtempfindlichkeit, Augenschmerzen
  • Leber- und Milzsarkoidose: in der Regel keine Symptome, gegebenenfalls erhöhte Leberwerte im Blut
  • Neurosarkoidose (Sarkoidose in Gehirn und Rückenmark): Entzündung der Hirnhäute, Lähmung der Gesichtsnerven, Störung von Geschmackssinn und Tränenfluss
  • Hautsarkoidose: Hautveränderungen, zum Beispiel Verfärbungen

Sarkoidose bleibt oft unbemerkt

Die Sarkoidose kann akut oder chronisch verlaufen. Die akute Sarkoidose, auch Löfgren-Syndrom genannt, tritt sehr plötzlich auf und trifft mehrheitlich junge Frauen. Nur fünf Prozent der Sarkoidosefälle sind akut. Typische Symptome einer akuten Erkrankung sind neben den allgemeinen Symptomen wie Fieber und Müdigkeit vor allem Hautveränderungen (Erythema nodosum), Gelenkentzündungen und Lymphknotenschwellungen.

Weitaus häufiger ist die chronische Sarkoidose. Hier haben viele Betroffenen zunächst keine Beschwerden, weshalb die Erkrankung lange unbemerkt bleiben kann. Oft wird sie eher zufällig beispielsweise im Rahmen einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbs entdeckt.

Ursache von Sarkoidose ist unklar

Bislang ist ungeklärt, was die Sarkoidose auslöst. Granulome treten auch bei anderen Erkrankungen (etwa Tuberkulose), sowie bei Immunreaktionen auf. Experten vermuten, dass im Falle von Sarkoidose Signale des Immunsystems die Bildung der Gewebeknötchen auslösen.

Bei einer Lungensarkoidose könnten es schädliche Substanzen aus der Atemluft wie Pollen, Viren, Bakterien, Staub, Chemikalien oder Sporen sein, die das Immunsystem der Lunge aktivieren. Denkbar ist außerdem eine genetische Veranlagung.

Therapie von Sarkoidose

In vielen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung von Sarkoidose nicht nötig, da sie von alleine ausheilt. Möglicherweise verschreibt der Arzt lediglich Medikamente gegen Schmerzen oder Fieber, um die Beschwerden zu lindern. Bei schwerem Krankheitsverlauf und vor allem wenn Organfunktionen eingeschränkt sind, kommen Kortisonpräparate und gegebenenfalls Immunsuppressiva zum Einsatz. Da diese Medikamente starke Nebenwirkungen haben können, ist der Rat eines Arztes unverzichtbar.


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